„Der Mut ist wie ein Regenschirm. Wenn man ihn am dringendsten braucht, fehlt er einem.“
Fernandel (französischer Schauspieler und Sänger, bekannt aus Don Camillo, 1903-1971)
Mein ganz persönlicher Einblick zum Thema Mut:
Nach meiner ersten Reise nach Südostasien haben mir viele gesagt: „Man bist du mutig. Dass du dich sowas traust.“ Oder „Du machst immer so verrückte und mutige Sachen. Das könnte ich ja nicht.“
2015 – ein sehr turbulentes Jahr und die Krönung einiger vorausgehender schwieriger Jahre für mich. Burnout, Depression, zerbrochene, toxische Beziehungen und Affären, Berufswechsel, körperliche Verletzungen und Unfälle, Tod meines Pferdes und Seelenverwandten – da waren einige tiefe, verletzende Einschnitte.
Aber eben auch wunderschöne Momente. Meine beste Freundin und ich haben ein Musical geschrieben, ich habe meine Leidenschaft fürs Yoga entdeckt, ich durfte innerhalb einer Therapie mein Leben aufräumen, ich hatte absoluten Rückhalt von meiner Familie und meinen Freunden. Diese Jahre waren sehr prägend und wichtig für mich. Ich möchte sie nicht missen müssen.
Dennoch war 2015 ein Höhepunkt, wo ich einfach meinem Leben entfliehen musste, um meine Seele und meinen Körper zu heilen.
Reisende soll man nicht aufhalten
Diese 3-monatige Reise war für mich etwas ganz Natürliches und absolut Unausweichliches. Ich musste einfach mit dem Rucksack alleine reisen ohne zu wissen, wohin es mich als nächstes verschlägt. Fernab von den für mich bis dahin normalen europäischen Städtereisen oder Fernreisen mit meiner Familie. Ich brauchte das Ungewisse, das Neue, das teilweise sehr Gefährliche. Ich musste mich selbst wieder an meine Fähigkeiten und Kompetenzen erinnern.
In der Psychologie beschreibt Mut die Fähigkeit, eine Situation zu meistern, obwohl eine potenzielle Gefahr besteht. Nicht unbedingt für Leib und Leben, aber eine Situation mit Unwägbarkeiten, in der eine Person unsicher ist.
„Mut besteht nicht darin, daß man die Gefahr blind übersieht, sondern darin, daß man sie sehend überwindet.“ (Jean Paul, deutscher Schriftsteller, 1763-1825)
War ich auf dieser Reise mutig? HELL YEAH!!! Meine Erfahrungen und Erkenntnisse würden ein ganzes Buch füllen. Vielleicht tun sie es irgendwann auch mal. Wer weiß…
Natürlich hatte ich vor und während der Reise immer wieder Angst. Manchmal war ich ratlos und komplett überwältigt von den verschiedensten Gefühlen. Aber mein Bauchgefühl und der Drang diese Reise zu machen und zu vollenden waren stärker. Mein Bauchgefühl wusste genau wozu ich fähig bin. Es wusste welche Herausforderungen ich schon in der Vergangenheit gemeistert hatte. Diese waren teilweise durch fehlende Erfahrungen und Wissen deutlich schwieriger als diese Aufbruchsreise.
Die Wichtigkeit und die zu lernenden Lektionen auf der Reise waren einfach drängender als die Angst vor dem nächsten Schritt.
Aufbruchsreise – ja, aber…Vorbereitung ist das halbe Leben
Trotzdem möchte ich diese Reise und die gemachten Schritte jetzt auch nicht als ultimative Abenteuerreise und Heldentaten verklären. Ich hatte hier und da ordentlich Schiss (aber so richtig!) und eine riesige Portion Glück. Dazu kommt, dass ich mich so optimal vorbereitet habe, wie es nur möglich war.
Ich habe:
- Packlisten geschrieben,
- viel zu viele Extrasachen mitgenommen,
- mögliche Routen und Orte recherchiert,
- jeden verfügbaren Reiseführer gelesen (und ich meine wirklich jeden!),
- Verkehrsmittel aufgelistet und nach Sicherheit bewertet,
- vor Ort mit den Einwohnern gesprochen, ihre Erfahrungen und Empfehlungen aufgenommen,
- wenn etwas für mein Empfingen zu gefährlich war, auch einfach nein gesagt und verzichtet, obwohl andere es machten und mich belächelt haben.
Ich war ganz nach dem Motto von Monica Aldama (Netflix: Cheer) vorbereitet:
“You keep going until you get it right. And then you keep going until you can’t get it wrong.”
Und wie das Leben so spielt: natürlich gingen Situationen schief, kam Unvorhergesehenes auf mich zu und musste ich hier und da Troubleshooting betreiben.
Durch meine Vorbereitungen, meine Vorerfahrungen und einer riesigen Portion Mut, habe ich das aber geschafft und bin auch noch halbwegs heil aus allem herausgekommen. (Krankenhaus und Mini-OP mal außen vor gelassen 😉 )
Rückblickend würde ich allerdings sagen, war das Mutigste an der Reise, alleine zu reisen. Mir selbst so zu begegnen wie ich wirklich bin. Mit allen Gefühlen, Gedanken, Eigenschaften, Macken, Schmerzen, Blockaden, Weisheiten und Erkenntnissen.
„Ganz und gar man selbst zu sein, kann schon einigen Mut erfordern.“
(Sophia Loren, italienische Schauspielerin, *1934)
Daher kann ich jedem empfehlen:
- zu reisen,
- Neues auszuprobieren,
- Mut zu fassen,
- über den eigenen Schatten zu springen.
Es zahlt sich immer aus. Das persönliche Wachstum ist immens und führt dich zu Menschen und Gelegenheiten, die du dir vorher niemals hättest vorstellen können.
Sei sicher: Mut wird dich entgegen eines Regenschirmes immer finden.
Lass uns zusammen deinen ganz persönlichen, farbenfrohen Regenschirm aufspannen. Komm jetzt in mein 1:1-Coaching und entdecke dein Potenzial.
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